Migration ist ein hochaktuelles Thema. Dabei wird gerne die sogenannte "Völkerwanderungszeit" (375 bis 568 n. Chr.) als Vergleich herangezogen.
Doch wie sah es in dieser Epoche zwischen Spätantike und Frühmittelalter tatsächlich mit Migration und Mobilität aus?
Die Geschichtsforschung konnte in den letzten Jahrzehnten - entgegen vieler Erzählungen über Germanen und Goten, die durch ganz Europa zogen, oder Hunnen, deren Ansturm das Römische Reich bedrohte - zeigen, dass es keine Wanderungen größerer zusammenhängender Verbände gab. In ganz vielfältigen Formen von Mobilität wanderten heterogene Gruppen ebenso wie Einzelpersonen, Waren oder Wissen - Mobilität war für viele Menschen Alltag. Anhand historischer Quellen lässt sich erforschen, wie sie auf verschiedene Arten versuchten, die entstehenden Konflikte (halbwegs) friedlich zu lösen.
Genau das haben die Tübinger Historiker Mischa Meier, Steffen Patzold und Sebastian Schmidt-Hofner in der Kolleg-Forschungsgruppe "Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter" acht Jahre lang untersucht, zusammen mit über 120 internationalen Fellows.
Am Freitag, 9. Mai 2025 stellen sie die Ergebnisse dieser Forschungen der Öffentlichkeit vor. Beginn ist um 14 Uhr in der Alten Aula, Münzgasse 30.
Programm: https://uni-tuebingen.de/de/280644
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