Bei sonnigem Wetter waren wir am Samstag an der Holstenbrücke, um der Öffentlichkeit die Schattenseiten der Kieler Woche sichtbar zu machen.
Mit der Kundgebung unter dem Motto "Take Back the KiWo - die Stadt gehört uns allen!" haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass diese Großveranstaltung längst nicht für alle Menschen 10 Tage Feiern und Spaß bedeutet - für Frauen, Queers, migrantisch gelesene Personen oder Menschen mit Beeinträchtigungen ist die Veranstaltung ein Dauerstress, und an jeder Ecke lauert die Gefahr, belästigt, beleidigt, angegriffen oder auch schlicht nicht mitgedacht zu werden. Ca. 80 Teilnehmer*innen gesellten sich zu uns und machten inmitten der KiWo den Passant*innen klar, dass diese Probleme real sind, auch wenn sie meistens totgeschwiegen werden.
Wir lasen einige erschütternde Erfahrungsberichte vor, die uns Betroffene im Vorfeld geschickt hatten. In einem Redebeitrag von @catcallsofkielcity wurde die Thematik der öffentlichen Belästigung noch weiter vertieft. In einer weiteren Rede schilderte @fem.med_kiel eindrücklich, mit wie viel Sorge und Vorbereitung ein Besuch auf Veranstaltungen wie der KiWo für FLINTA* verbunden ist, Themen an die die meisten cis Männer wohl noch nie gedacht haben.
Abgesehen von ein paar Platzhirschen, die im Vorbeigehen irgendetwas gepöbelt haben, wurden viele der Vorbeigehenden von der Kundgebung angesprochen und blieben zum Zuhören stehen. Einigen Personen konnten wir auch kleine Infozettel mitgeben, auf denen die Problematik kurz erläutert und ein paar Ressourcen für den Fall von Übergriffen und Gewalt zusammengestellt wurden. Danke an alle die da waren, danke an @catcallsofkielcity und @fem.med_kiel für die Reden und @fridaysforfuture.kiel für den Lauti!